GERD
WINNER
"Turm
der Technik"
Fachhochschule
Wolfenbüttel
Salzdahlumer Straße 46/48
Haupteingang
38302 Wolfenbüttel
Schon Mitte 2001 entwickelte sich an der Fachhochschule Braunschweig / Wolfenbüttel (FH) der Wunsch, anlässlich der Feierlichkeiten 2003 zum 75. Jubiläum der Ingenieurausbildung in Wolfenbüttel ein künstlerisches Zeichen zu setzen, das den technisch-wissenschaftlichen Hintergrund der Ingenieurausbildung zum Ausdruck bringt.
In Vorgesprächen konnte der international renommierten Künstler Professor Gerd Winner aus Liebenburg für die grundsätzliche Bereitschaft zur Realisierung dieser Idee gewonnen werden. Winner hatte schon vielfach industrielle Strukturen in seinen Arbeiten umgesetzt und dafür international hohe Beachtung gefunden. Im Oktober 2001 wurde die Frage der Errichtung einer Skulptur durch Professor Gerd Winner im Senat der Fachhochschule erstmalig behandelt. Einen ersten Entwurf in Form eines Holzmodells konnte Winner dem Senat im Januar 2002 vorstellen, der sich spontan zur weiteren Verfolgung des Vorhabens entschloss. Die Umsetzung des Projekts erfolgte durch den Verein der Freunde und Förderer für Hochschulausbildung in Wolfenbüttel e.V. (VDFF).
Winner ist mehrfacher Kunstpreisträger und neben einer Vielzahl von Ausstellungen unter anderem durch Werke bekannt wie das "Haus der Stille - Gedenkstätte Bergen Belsen", den "Christuskopf" im Marienstift Braunschweig und die "Jakobsleiter" auf der Skulpturenstraße in Salzgitter-Bad. Die Wolfenbütteler Ausstellung Winners "Metamorphose Stadt" im Kornspeicher der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel im Jahre 2001 hat weit über die Region hinaus starke Beachtung gefunden.
Gerd Winner schuf für die Fachhochschule eine 12 Meter hohe Stele aus Edelstahl, die einerseits die Grundlagen der Ingenieurausbildung symbolisiert und andererseits ein städtebauliches Zeichen setzt. Auf 20 Außenflächen der quadratischen und bunt hinterleuchteten Stahlblechelemente wurden Darstellungen unter Einsatz modernster Computerlasertechnik geschaffen, die die Entwicklung von den mathematischen Grundlagen über die Naturwissenschaften bis hin zu Maschinen, technischen Geräten und Anlagen versinnbildlichen.
Die Motive wurden unter Berücksichtigung des Leitbildes "Naturwissenschaft - Technik - Maschine" den natur- und ingenieurwissenschaftlichen Grundlagen entlehnt und in Kooperation zwischen dem Künstler und der Hochschule entwickelt. Vom Senat der FH wurde dafür eigens eine Arbeitsgruppe ins Leben gerufen, die sich aus Vertretern der technischen Fachbereiche unter der Leitung von Prof. Dr. Günter Cerbe zusammen setzte. Der künstlerisch-technische Dialog wurde intensiv zwischen Gerd Winner und Dipl.-Ing. Egbert Homeister vom Institut für Produktionstechnik der FH geführt.
Gefertigt wurde der "Turm der Technik" von der Firma MKN Maschinenfabrik Kurt Neubauer und weiteren ausführenden Firmen aus Wolfenbüttel und der Region. Die technische Konzeption auf der Basis einer vorgespannten Stahlkonstruktion wurde von der Ingenieurgesellschaft mbH Harden + Partner (IHP) aus Braunschweig entwickelt, die auch mit der Bauleitung und Bauaufsicht beauftragt war.
Die Realisierung der 385.000 EURO teuren Stele wurde ermöglicht durch die Hauptförderer Braunschweiger Vereinigter Kloster- und Studienfonds, Niedersächsische Lottostiftung und Stiftung NORD/LB Öffentliche. Die Restfinanzierung erfolgte durch Geldspenden und durch Eigenleistungen der Fachhochschule, wie zum Beispiel die Erstellung von Datensätzen zum Einsatz der Lasertechnik für die Ausschnitte der Symbole. FH-Präsident Prof. Dr. Wolf-Rüdiger Umbach dankte in seiner Begrüßungsrede allen Beteiligten, die das Projekt "Stele" unterstützt haben. "Meine eigene Aufgabe bei der Projektrealisierung war klar umrissen. Sie bestand nach den damals ermittelten Gesamtkosten in der Beschaffung von 370.000 EURO." Umbach vertraute seinen Gästen an, dass er an manchen Tagen daran zweifelte, in schwierigen Zeiten so viel Geld einwerben zu können. "Ich bin froh und glücklich, dass dies gelungen ist."
Auch Bürgermeister Axel Gummert ist stolz auf die städtebauliche Attraktion in Wolfenbüttel: "Die Stele ist in der Tat nicht nur ein Symbol für die Fachhochschule, sondern auch Symbol für die tiefe Verbundenheit der Stadt Wolfenbüttel zu ihrer Fachhochschule." Gummert lobte die enge Zusammenarbeit mit der FH. Als Beispiel nannte er das Projekt "Vernetzte Schul- und Studienstadt (VerSuS)", das in der gesamten Bundesrepublik als Vorzeigeprojekt gelte und unter anderem vom Rechenzentrum der FH unterstützt werde. "Die Stele sagt genau das aus, was wir auch mit der Vernetzung der Schulen bewirken wollten. Fit für die Zukunft! Lassen Sie uns gemeinsam unsere Stadt Wolfenbüttel nach vorne bringen. Ich bin überzeugt, dies wird und gelingen."
Für den ehemaligen Regierungspräsidenten Dr. Axel Saipa steht der Turm der Technik für dreifache Nachhaltigkeit: Die Gründung der damaligen Ingenieurschule und heutigen FH sei bildungspolitisch nachhaltig gewesen. Die Förderung durch den Braunschweigischen Vereinigten Kloster- und Studienfonds sei von Nachhaltigkeit geprägt und letztendlich sei auch die künstlerische Botschaft in Edelstahl nachhaltig. Professor Gerd Winner berichtete als Schlussredner, dass insgesamt 58 Ingenieure an der Umsetzung des Turms der Technik mit dem Untertitel „Maß, Zahl und Gewicht“ beteiligt waren.
Die Namen der nachfolgend genannten Förderer wurden in den Sockel des Kunstwerks graviert:
Braunschweigischer Vereinigter Kloster- und Studienfonds
Niedersächsische Lottostiftung Stiftung Nord/LB Öffentliche MKN
Maschinenfabrik Kurt Neubauer GmbH & Co.
Stadt Wolfenbüttel
Salzgitter AG
Carl Schumacher BmbH
IHP Harden + Partner
Bozankaya GmbH
Institut für Produktionstechnik
Fachhochschule Wolfenbüttel
C&S Group Wolfenbüttel
Trainings- & Weiterbildungszentrum Wolfenbüttel e.V. (TWW)
FIT GmbH Wolfsburg
CLE GmbH Salzgitter
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